Foto: Antje Wolm
Chris Müller
Créateur
Chris Müller kreiert, entwickelt, managt und erzählt unkonventionell und erfolgreich komplexe Projekte. Stets arbeitet er eng mit einem Kreis von Expertinnen und Experten zusammen. Dabei überwindet er die Grenzen konventioneller Unternehmungen, Branchen und Genres. Durch seine vielfältigen Funktionen verfügt Chris Müller über ein breites Netzwerk an Kontakten zu Spitzenkräften sowohl im öffentlichen Dienst und in der Politik, als auch in der Privatwirtschaft, der Kultur und den kreativen Industrien. Dementsprechend facettenreich ist auch Chris Müllers Wirkungskreis.
Davon zeugen ausgezeichnete Projekte, deren Bandbreite vom Stadtentwicklungs- und Immobilienbereich bis zu Theaterproduktionen und gesellschaftspolitischen Kampagnen oder Raumstrategien reicht. Um seinen Projekten die gewünschte Rezeption zu ermöglichen, bezieht Chris Müller nicht nur interdisziplinäre Kunstformen und wissenschaftliche oder politische Diskurse ein; Er entwickelt auch maßgeschneiderte multimediale Spielzüge und unterschiedlichste Veranstaltungsformate.
Urban Miner
Chris Müller ist Spross einer Bergarbeiterdynastie aus dem ehemaligen österreichischen Kohlerevier Hausruck. Seine Arbeitsweise besticht durch eine detaillierte, nahezu archäologische Herangehensweise an die jeweilige Aufgabe. Die Untersuchungen sind dabei stets umfangreich und langfristig angelegt.
Hintergründe werden erforscht, Zusammenhänge gesucht, lokale Gegebenheiten vor dem Kontext historischer und aktueller Ereignisse sowie globaler Zustände betrachtet. So birgt Chris Müller Rohstoffe, die für eine stetige Erneuerung der Gesellschaft unerlässlich sind. Schätze, die als Erkenntnisse, Utopien oder Innovationen gehandelt werden.
Entrepreneur
Tischler und Treppenbauer, Künstler und Hausrocker, Produktionsleiter und Gastronom, Maschinenführer in der Lebensmittel- und Stahlindustrie, Asbestentsorger und Feuerschützer, Stagemanager und Bandleader, Theaterintendant und Fabriksdirektor – Chris Müller hat durch seine ungewöhnliche Biografie seismografische Kompetenz entwickelt.
Mit seiner besonderen Lebenseinstellung hat er gelernt unternehmerisch zu denken, eigenständig am Ort des Geschehens zu handeln, Verantwortung zu übernehmen und Innovationen zu generieren.
Tabakfabrik Linz
Als Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz lenkt er seit 2012 die Geschicke des Vorzeige Brownfield Re-Developments Projektes in der Oberösterreichischen Landeshauptstadt. Zündende Ideen statt Zigaretten befeuern heute in der Tabakfabrik Linz die Produktivität. Das nach Einstellung des Betriebs im Jahr 2009 von der Stadt Linz erworbene Industriejuwel im Stil der Neuen Sachlichkeit entwickelt sich sukzessive zu einem Brennpunkt für kreative Industrien und zu einer international gefragten Location für Großausstellungen, Kongresse, Festivals oder Firmenevents.
Schon jetzt arbeiten weit mehr Menschen in der Tabakfabrik als vor ihrer Schließung. Der letzte große Industriebau des namhaften Architekten Peter Behrens, Erfinder des Corporate Designs, ist ein Gesamtkunstwerk mit rund 80.000 m² überdachter Nutzfläche und zählt zu den wichtigsten Industrie Denkmälern in Europa.
CMb.industries
Als CEO und Founder eines Labors an der Schnittstelle von Gesellschaft, Technologie und Stadtentwicklung widmet er sich den dringlichen Fragen und dem Zusammenhang von Brownfield Re-Developments und Beta Industrien für eine prosperierende Gesellschaft. CMb.industries entwickelt europaweit Green-, Brownfield- sowie Spezial-Projekte mit spezifischer Ökologie. Dabei setzt CMb.industries alle Entwicklungszyklen im Immobilien- und Stadtentwicklungssektor um. Als Akteur mit seismografischer, kreativer und wirtschaftlicher Kompetenz findet, formt, kommuniziert, berät und managt CMb.industries herausragende Projekte. Vom inhaltlichen Betamodell über die strategische Ausrichtung bis zum Betriebskonzept kollaboriert CMb.industries mit der Kultur- und Kreativwirtschaft, mit Wissenschaft und Forschung sowie mit ausgewählten PartnerInnen, die Ankäufe prüfen und die Finanzierung sicherstellen. Darüber hinaus organsiert CMb.industries die internationale Vernetzung der hochattraktiven Standorte und analysiert deren Wirkmächtigkeit.
ATMOS Resort & Research
ATMOS ist die Stadt der Lüfte. Ein Resort, das die besonderen klimatischen Bedingungen seines Standorts nützt, um belebende Luft durch jede Pore des avantgardistischen Tempels von Coop Himmelb(l)au ziehen zu lassen. Es ist ein Hoffnungsort, an dem betroffene Familien einen Ort des Durchatmens finden, da sie kostenlos in ATMOS urlauben können. Passend dazu wird weiter an der Krankheit und ihren Behandlungsmethoden im Resort geforscht.
Zudem verfolgt ATMOS die Vision, einen Ort zu schaffen, an dem Innovation durch Kollaboration gelingt. Das Konzept sieht die Überlagerung unterschiedlicher Professionen und verschiedener Wirtschaftszweige vor. Wissend, dass Räume und Orte Kreativität evozieren und fördern können, soll ATMOS ein solcher Platz sein.
Die Voraussetzungen sind gegeben, sodass Ideen zum Prototypen entwickelt werden können. Im internationalen Wettstreit um die kreative Klasse braucht es besondere Orte, die das schöpferische Potential unserer Gesellschaft fördern und sichtbar machen.
Das Projekt rückt die Krankheit Mukoviszidose in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und sammelt Gelder, um betroffene Familien sofort und direkt, die Forschung hingegen langfristig zu unterstützen. Jeder gespendete Euro wird ohne Abzüge zu gleichen Teilen an die beiden Partner-Organisationen, die Cystische Fibrose Hilfe OÖ (Soforthilfe) sowie das CF-Zentrum der Kinderklinik Wien (Forschung) weitergegeben.
Dieser Forschungszweig ist aus der Standortsuche und den Feasibility Studies für das ATMOS Selfness Resort hervorgegangen. Durch zahlreiche Satelliten und Bodenmessstationen von NASA und ESA ist es möglich, weltweit an jedem beliebigen Ort die Partikel in der Luft zu bestimmen. Das können schädliche Aerosole (wie Feinstaub) oder gesundheitsförderliche (wie Salzwasserpartikel) sein, die sich positiv auf jeden Organismus auswirken. Die Qualität der Atemluft ist nicht nur für Lungenkranke relevant – sie ist mittlerweile ein weltumspannendes Thema.
Studien gehen davon aus, dass bisher weltweit neun Millionen Todesfälle auf Feinstaub zurückzuführen sind. Bereits ein Spaziergang von einer Stunde entlang der Londoner Oxford Street lässt die Entzündungswerte in der Lunge steigen. Zudem kann man mittlerweile auch feststellen, dass schlechte Luft dumm macht. Gute Luft wird also bald auch ein entscheidender Wirtschafts- und Standortfaktor werden.
Theater Hausruck
Hinter dem Theater Hausruck steht ein offener Kreis engagierter Menschen, die sich einem politischen Theater als Auseinandersetzung mit zentralen gesellschaftlichen Fragen und ihren regionalen Ausprägungen verschrieben haben. Chris Müller leitet es als Intendant, der Überzeugung folgend, dass Theater aktuell und beweglich sein muss und sich nicht auf vorgegebene Themen, Formen, Spielorte oder Traditionen festlegen lassen darf.
Seit seiner ersten Produktion im Jahr 2005 besticht das Theater Hausruck durch eine detaillierte, nahezu archäologische Herangehensweise an den Stoff, den es jeweils erzählt. Die Vorrecherche ist dabei stets umfangreich und langfristig angelegt, Hintergründe werden erforscht, Zusammenhänge gesucht, lokale Gegebenheiten vor dem Hintergrund historischer Ereignisse und globaler Zustände betrachtet. So gräbt das Theater Hausruck Geschichten aus, die sich stets entlang des schmalen Grates zwischen Realität und Fiktion bewegen.
Die Projekte des Theater Hausruck überschreiten die Grenzen konventionellen Theaters. Sie beziehen Kunstformen wie Film, Performance, Literatur sowie den wissenschaftlichen und politischen Diskurs mit ein und nutzen multimediale Ausspielwege, insbesondere Social Media, um auch eine event-ungebundene Rezeption zu ermöglichen.
Das Fundament des Theater Hausruck bildet seit jeher das Zusammenwirken vieler Menschen, die mit dem Hausruck in irgendeiner Form verbunden sind. Die Menschen der Region werden als Zeitzeugen Teil der Geschichte, zählen zum großen Darstellerteam aus Laien und Theaterprofis oder unterstützen die Theaterproduktionen bei den zahlreichen Organisationsarbeiten. Einen großen Stellenwert nimmt auch die Dokumentation der Projekte ein. Alle Produktionen mitsamt ihren Vorarbeiten werden umfangreich und professionell in Videos, Bild, Ton und Schrift festgehalten.
Auszeichnungen
- 2009 Interkulturpreis (Theater Hausruck / A Hetz oder Die letzten Tage der Menschlichkeit)
- 2006 Vöckla Kultur Award (Theater Hausruck / Hunt oder Der totale Februar)
- 2005 Nestroy-Theaterpreis (Spezialpreis für die Produktion von Hunt oder Der totale Februar)
- 2005 Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich (Theater Hausruck / Hunt oder Der totale Februar)